ASA Filament ist neuerdings immer öfter im Gespräch, da Hersteller wie Filamentum und Prusa diese nun in vielen verschiedenen Farben verfügbar gemacht haben. Doch welche Vorteile bietet der 3D-Druck mit ASA? Erfahre alles über das Material in diesem Teil unseres 3D-Druck Materialguides.
Grundwissen ASA
ASA ist wie ABS ein Styrol-Copolymer und zählt zu den Terpolymeren. Acrylnitril-Styrol-Acrylat, wie die vollständige Bezeichnung von ASA lautet, wurde erstmals in den 60 Jahren synthetisiert. 1967 konnte der Designer Verner Panton den ersten freischwingenden Stuhl aus Kunststoff präsentieren. Dies wurde durch die Eigenschaften des neuen ASA Kunststoffs ermöglicht.
Eigenschaften ASA Filament
Bauteile aus ASA sind sehr UV- und witterungsbeständig, weshalb sie sich hervorragend für die Nutzung im Freien eignen. Die Oberfläche ist zudem relativ Kratzfest. Sehr gute chemische Beständigkeit gegenüber verdünnten Säuren, Waschlaugen und Alkalien sowie gute Beständigkeit gegen Fette und Öle erweitert den Anwendungsbereich weiterhin.
- hohe Witterungsbeständigkeit
- gute Beständigkeit gegen Fett und Öle
- hohe Stoß- und Schlagfestigkeit
- sehr gute Beständigkeit gegen Säuren und Laugen
- hohe UV-Beständigkeit
- geringe Oberflächenhärte
- hohe Schlag- und Stoßfestigkeit
- löst sich in Aceton
- formbeständig bis ca. 95 °C
- schwer entflammbar
- Dichte 1,06g/cm³
ASA Filament als Druckmaterial
Die Verarbeitung im 3D-Drucker ist sehr ähnlich der von ABS, dies liegt nicht zuletzt an dem ähnlichen chemischen Aufbau.

Anwendungsbereich ASA Filament
Aufgrund der Eigenschaften sind Bauteile aus ASA sehr gut geeignet für Halterungen und Vorrichtungen, welche im Freien zum Einsatz kommen. Zudem eignet es sich hervorragend zum Druck von Kamerahalterungen für Motorrad- und Radfahrer, da ASA sehr stabile Bauteile liefert. Ebenso können nicht sicherheitsrelevante Teile gedruckt werden, welche im KFZ,- oder Schifffahrtsbereich zum Einsatz kommen. Modellbauer und RC-Fans werden mit diesem Filament gut beraten sein.
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Verarbeitung im 3D-Drucker
Im 3D-Drucker wird ASA Filament im Temperaturbereich von 235 °C – 270°C gedruckt. Das Druckbett kann für bessere Haftung mit Kapton versehen werden und sollte auf 90 °C – 120 °C aufgeheizt werden. Als amorpher Kunststoff neigt ASA etwas zu Warping, darum sollten Temperaturschwankungen und Zugluft im Bauraum vermieden werden – ein geschlossener Bauraum erhöht die Erfolgsrate von Drucken mit ASA enorm. Zudem sollte das Material nach dem Druck nicht zu schnell abkühlen, da oft Risse zwischen den Schichten entstehen können.
Nachbearbeitung von 3D-Drucken aus ASA
Nach dem Druck sind Bauteile aus ASA sehr für die Nachbearbeitung auf verschiedenste Arten geeignet. Ob sägen, fräsen, lackieren, bemalen, kleben, schleifen und bohren – ASA ist vielseitig.
ASA kleben – geht das?
ASA kann mit den meisten Kunststoffklebern verklebt werden. Uhu Allplast ist ein Kleber, welcher in vielen Einzelhandelsgeschäften verfügbar ist. S-PolyBond Kaltschweißkleber liefert besonders starke Verbindungen von zwischen Bauteilen aus ASA.
Umwelt- und Sicherheitsaspekte beim 3D-Druck ASA Filament
Jeder Druckvorgang setzt Gase und Partikel frei, welche gesundheitsschädlich sein können. Bei ASA Filamenten sind es vor allem die oberen Atemwege, welche gereizt werden können. In einigen Fällen kann sogar Dermatitis auftreten. Grundsätzlich empfehlen wir den Druckvorgang nur in gut belüfteten Räumen auszuführen und sich nicht länger als unbedingt notwendig im gleichen Raum aufzuhalten. Persönliche Schutzausrüstung in Form einer Atemmaske sollte bei längerer Exposition unbedingt eingesetzt werden.
Da ASA aus fossilen Rohstoffen synthetisiert wird, ist die Ökobilanz nicht positiv. Fehldrucke oder Stützstrukturen sollten in Deutschland über den Restmüll entsorgt werden. Wie bei den meisten Kunststoffabfällen, welche keine Verpackungen sind, findet kein materielles Recycling statt.
Quellenangaben:
¹ „zhengs Garden Guardian“ auf Thingiverse