PLA aus Maisstärke kennt wohl jeder Maker, der einen 3D Drucker besitzt. Aber was ist mit Filament aus Kartoffelstärke? Genau so ein Filament wurde gerade auf dem Europatag in Düsseldorf präsentiert.

Filament aus Kartoffelstärke
Das im Rahmen des durch Euregio geförderten Rocket Innovationsprojekt „Antibakterielle Kunststoffe“ bewegte die Firmen Nanobay und Smart Material Printing ein Material aus Kartoffelstärke zu entwickeln. Die Firma 3-D.Services möchte die Vermarktung des Filaments übernehmen und hat dem erstaunten Publikum erste Druckergebnisse präsentiert.
Positiv an der Entwicklung ist nebenbei, dass das Material biologisch abgebaut werden kann, obwohl es genauso druckbar ist wie herkömmliche Materialien.
Die Witterungs- und Wasserbeständigkeit ist aufgrund der Tatsache, dass es sich in Wasser wieder zu Zucker zersetzt und von Bakterien abgebaut wird, nicht gegeben. Sechs Wochen im Wasser reichen dafür aus. Damit ist es wesentlich biokompatibler als PLA Filament.
Umweltaspekte
Die mittlerweile eine Million 3D Drucker in Deutschland erzeugen Müll durch Fehl und Probedrucke. Aber auch die anfallenden Supportstrukturen landen im Müll. Das neue Material welches aus Kartoffeln und einem hochtemperatursensiblen Konservierungsmittel besteht, kann dafür sorgen die Abfallmenge zu verringern. Dies ist vor allem aus dem Grund sehr interessant, als dass es für 3D Druck Abfälle keinen Wertstoffkreislauf gibt – Fehldrucke etc landen meist – fälschlicherwiese – im gelben Sack oder im Restmüll. Hier findet zu großen Teilen nur eine energetische Verwertung des Abfalls statt. Somit gehen viele Rohstoffe verloren. Die antibakteriellen Eigenschaften eröffnen ebenfalls neue Einsatzbereiche – dies beeindruckte im März bereits den damals designierten Gesundheitsminister Jens Spahn. Ähnliche Wege werden bereits mit recyceltem PETG gegangen, jedoch ist das gedruckte Objekt nicht abbaubar – zumindest der Rohstoff besteht aus Recyclingmaterial.
Dazu Silke Schäfers, Geschäftsführerin von Nanobay:
„Neben zahlreichen industriellen Anwendungen ist das Material auch für die Maker-Szene spannend. Wir hatten einen intensiven Austausch und viele interessante Gespräche auf dem Europatag.“
Quelle: wn.de